Karadikkal - eine Schulfarm in Süd-Indien e.V.

Informationen über die Schule

Die Sri Meenakshi School, inzwischen Girls' Higher Secondary School, im südindischen Bundesstaat Tamil Nadu bietetzur Zeit 289 Schülerinnen (davon 200 Internatsschülerinnen) aus bedürftigen Familien die Möglichkeit einerMittelschulausfiles/Schulleben/Karadikkal/karte.jpgbildung (Klasse 6-10), seit acht Jahren kann man dort auch die 11.+12. Klasse besuchen. Zur Zeit (2018) arbeiten dort 10 Lehrerinnen und Lehrer. Sechs werden über die Regierung bezahlt und vier durch die Organisation Balar Illam (s.u.).

Wie entstand die Schule?
Die indische Wohltätigkeitsorganisation Balar Illam (Heim für Kinder) kaufte 1987 in Karadikkal, 25 km westlich der Stadt Madurai, ein 13,5 ha großes Farmgelände. Darauf befindet sich die Schule, die das EGM seit 1989 unterstützt. Durch zahlreiche Initiativen unserer Schüler (Basare, Rockkonzerte, St. Martinssingen, Waffelverkauf u.v.a.), aber auch durch die Übernahme von Partenschaften der Eltern und Lehrer sind seitdem über 100000 € an Spendengeldern eingenommen worden!

 

Wie unterstützen wir die Schule?
Seit 1994 überweisen wir der Schule Geld für die Versorgung 50 zusätzlicher Heimschülerinnen. Waren 1993 noch 100 DM jährlich ausreichend dafür so ist dieser Betrag inzwischen auf etwa 72 € jährlich gestiegen. Im Januar 2003 konnte die Summe von 4000 € überwiesen werden, die in Form von 209.000 Rupien in Indien ankam. Davon plant der Schulleiter Mr. Pandi zusätzlich den Kauf einer großen Batterie, damit die Mädchen auch bei Stromausfall genug Licht haben um z.B. abends zwischen 6 p.m. und 8 p.m. zu lernen, sowie den Bau von drei zusätzlichen Latrinen am Heimgebäude, das zur Zeit mit 165 Schülerinnen voll ausgelastet ist. Die Gelder aus dem Jahr 2017 werden vollständig zur Unterstützung der Internatsschülerinnen eingesetzt.

Die Versorgung der Schulefiles/Schulleben/Karadikkal/Bild Karadikkal 1.jpg
Die ersten 20.000 DM aus Meinerzhagen flossen zwischen 1989 und 1993 in die Einrichtung einer Tropfenbewässerungsanlage, durch die inzwischen 350 Kokospalmen und 50 Mangobäume auf dem zur Schule gehörenden Farmgelände bewässert werden. Nur durch diese wassersparende Bewässerungsmethode ist es trotz der Wasserknappheit in den Monaten von Januar bis Juni überhaupt möglich, diese Bäume anzupflanzen. Die Farmerträge sind inzwischen so hoch, dass davon der Unterhalt von 50 Heimschülerinnen gedeckt werden kann (= d.h. einfaches Essen aus Reis und Gemüse; Schulmaterialien). Außer den Bäumen (neben Palmen und Mangos auch einzelne Cashew-Nuss-, Lemon- und auch Teakbäume) werden Felder mit Gemüse bebaut. Im April zum Beipiel werden Tomaten, Brinjals (eine Auberginenart) und "Ladyfinger" (=Okra) geerntet, auch eine Bananenpflanzung trägt Früchte, die je nach Reifegrad als Gemüse oder Obst selbst genutzt oder auf dem Markt verkauft werden. Die Zahl der Kühe hat man zuletzt reduziert, um Milch für den Markt zu produzieren ist die Schulfarm Karadikkal zu abgelegen.

Für das Jahr 2018 plant das Management der Schule die Anschaffung von 50 Ziegen. Diese sollen entweder auf der Schulfarm versorgt werden oder anfangs möglicherweise auch vermietet werden. In einem Zeitraum von wenigen Jahren erhofft man sich, dass die Ziegenhaltung Gewinn abwirft mit dem die Schule unterstützt werden kann.

Das ist dringend nötig, da es immer wieder zu Problemen, aufgrund des ausbleibenden Regens kommt. Im Jahr 2017 trockneten wieder einmal drei der vier Brunnen aus. Das Wasser konnte somit ausschließlich für den Schulbetrieb verwendet werden. Die Versorgung der Pflanzen im Farmbetrieb war nicht ausreichend, so dass nur eine sehr schlechte Ernte eingefahren wurde.

 

Zwei Pädagogen als gnadenlose Ausbeuter

Jedes Jahr veranstalten die beiden Lehrer Rainer Augustin und Rolf Heiche einen Erfahrungskurs für die fünften Klassen zum Thema Karadikkal. Unter "menschenwürdigen" Bedingungen lassen die beiden Pädagogen die Kinder auf Knien in feucht-matschiger Umgebung hartes sauerländisches Gestein zerkleinern. Durch diesen Projekttag soll den Schülern und Schülerinnen die Inhumanität der Kfiles/Schulleben/Karadikkal/Bild Karadikkal 2.jpginderarbeit in Indien nähergebracht werden. Doch was hier am "Steinbruch" Bamberg mit Schutzbrillen, mit relativ vernünftigem Werkzeug und nur eine Stunde vonstatten geht, macht ja noch Spaß. Zumal der Unterricht für diese Zeit ausfällt und man "nach Feierabend" wieder tun und lassen kann was man will.

Ebenfalls kann man hier am eigenen Leib nachvollziehen, was es heißt, in brütender Hitze ohne jeglichen Schutz das zu erarbeiten, was eine Familie in Karadikkal für eine Mahlzeit machen muss. Die schwere Arbeit der Meinerzhagener Schülerinnen und Schüler wird aber auch mit 0,30 Rupien belohnt.

Dann müssen sie sich in eine Lohnliste eintragen und ihre Abrechnung mit einem Fingerabdruck unterschreiben. Im Inneren des Schulgebäudes kann man dann das verdiente Geld für Reis und Linsen ausgeben. Nach dieser verbrachten Leistung der Schülerinnen und Schüler werden Dias und Videofilme gezeigt, die dokumentieren, dass sich das spielerische Tun der Gymnasiasten bei weit weniger angenehmen Bedingungen in Indien durchaus in der Realität abspielt. Zum Schluss werden viel eindrucksvolles Bildmaterial ausgewertet, und das aufzeigt, wie wichtig der Zugang zu Bildung ist, wie ihn die Meinerzhagener Partnerschule im südindischen Karadikkal bereitstellt.

 

Pandiyammalfiles/Schulleben/Karadikkal/bild Karadikkal 3.jpg

Pandiyammal haben Rainer Augustin und Rolf Heiche während ihres ersten Aufenthaltes in den Osterferien 1993 kennengelernt, zusammen mit einer Freundin brachte sie Ihnen frische Blumenblüten ins Zimmer (oberes Foto links). Während ihres zweiten Aufenthaltes 1997 machte Pandiyammal (2. Foto in weißer Bluse mit roten Punkten) gerade mit ihren 28 Mitschülerinnen der 10. Klasse die gefürchtete Abschlußprüfung; ihre Freundin war nicht mehr an der Schule sondern als 8. Klässlerin verheiratet worden. Alle 10. Klässler des indischen Bundesstaates Tamil Nadu [in dem immerhin etwa so viele Kinder und Jugendliche wohnen wie in Deutschland], schreiben an diesem Tag die gleiche, zentral gestellte Abschlußprüfung in Tamil, Englisch, Mathematik und Naturwissenschaften.


Vom Schulleiter, Mr Pandi, wissen wir, dass Pandiyammal die zweitbeste der Klasse war, (in indischen Schulen wird es als ganz normal empfunden, die Schülerinnen nach ihrer Leistung in eine Rangordnung einzustufen), so hat sie diese Prüfung gut bestanden. Von Mr Pandi wissen wir ebenfalls, dass Pandiyammal Waise ist, für ihre Erziehung ist ihr Großvater zuständig.

Er hat sein Einverständnis dafür gegeben, dass Pandiyammal als Zweitbeste ihres Jahrgangs mithilfe eines Stipendiums der Wohltätigkeitsorganisation Balar Illam auf eine weiterführende Schule gehen kann, um die Oberstufe zu absolvieren und ihr Abitur zu machen. Dafür musste sie die 11.+ 12. Klasse an einer Schule in Tirumangalam, einer 12 km südlich gelegenen Stadt, besuchen (heute könnte sie dafür auf der Farm in Karadikkal bleiben). Wie Rainer Augustin bei seinem Besuch Ostern 2003 erfuhr hat Pandiyammal inzwischen ein nursery college absolviert und ist Krankenschwester geworden.

Pandiyammal ist eine von 50 Schülerinnen, deren Schulbesuch in den vergangenen Jahren auch durch Eure / Ihre Spendengelder ermöglicht wurde. Sie hat damit eine einmalige Chance erhalten um mehr aus ihrem Leben zu machen und hat diese Chance genutzt. Allen Spendern, die Mädchen wie Pandiyammal durch ihre Spenden für Karadikkal geholfen haben oder in Zukunft helfen werden, an dieser Stelle herzlichen Dank!

 

Die Patenschaft für ein Mädchen und ein Schuljahr kostet 72 €,
Spendenkonto Karadikkal Nr. 1188 444 600, Volksbank Meinerzhagen, BLZ 44761534