Geschichtskurs Q2/Wt im Hagener Stadtarchiv 2014

Besichtigung und Recherchearbeit des Q2-Leistungskurses Geschichte im Stadtarchiv Hagen

 

Am Dienstag, dem 18. März 2014, besuchte der Q2-Leistungskurs Geschichte des Evangelischen Gymnasiums Meinerzhagen von Fachlehrer Thomas Walter zusammen mit dem Kunstlehrer Dieter Fuchs und Lisa Hirten, die als Geschichtsstudentin derzeit ein Praktikum am Evangelischen Gymnasium absolviert,  eines der landesweit größten kommunalen Stadtarchive im Historischen Centrum in Hagen.

Unter der fachkundigen und äußerst interessanten Führung des renommierten Historikers Dr. Ralf Blank, in seiner Eigenschaft als Leiter des Fachdienstes Wissenschaft, Museen und Archive der Stadt Hagen, bekamen die Schülerinnen und Schüler einen authentischen Einblick in den Aufbau, die Bestände und den heutigen Nutzen eines Archives.

Herr Dr. Blank ließ es sich nicht nehmen, zusammen mit Archivrat Heinz Dietz, den zukünftigen Abiturientinnen und Abiturienten neben dicken und großformatigen Folianten, bunten Plakaten, Zeitungen, historischen Stadtplänen, Landkarten,  Noten, Handschriften und Fotos zu präsentieren. Über bedeutende  Hagener Persönlichkeiten wie den Industrie- und Eisenbahnpionier Friedrich Harkort, den Gründer des weltweit ersten Museums für zeitgenössische Kunst in Hagen, Karl Ernst Osthaus, oder die Sängerin Nena („99 Luftballons“), verfügt das Archiv zum Erstaunen der Besucher über umfangreiche Materialien und Quellen, die zum größten Teil noch nicht vollständig wissenschaftlich erforscht und bearbeitet worden sind. 

Die Bestände des Stadtarchivs decken einen Zeitraum vom Mittelalter über die Frühe Neuzeit bis in die Gegenwart ab und dokumentieren über 750 Jahre Geschichte der Stadt und der umliegenden Region. Schon jetzt lässt sich ein großer Teil der Bestände über das Internet abrufen und in den sozialen Netzwerken ist das Archiv ebenfalls sehr aktiv.

Anschließend nutzte Herr Dr. Blank die Gelegenheit, den Oberstufenleistungskurs persönlich durch die Dauerausstellung des Stadtmuseums Hagen zu führen. Neben einer virtuellen computergestützten Zeitreise durch die Geschichte hatten die Besucher die Gelegenheit, Funde, Texte, Möbel, Waffen, Alltagsgegenstände, Mode und Musik von der Ur- und Frühgeschichte bis hin zur Moderne zu bestaunen. Aufmerksamkeit erregte u. a. auch eine Landkarte aus dem Jahr 1784 der „Grafschaft Mark Sauerland“, auf der sich neben Hagen auch die Gemeinde Meinerzhagen wiederfand.

In einem dritten Teil hatten die anwesenden Schüler in Form von arbeitsteiliger Gruppenarbeit die Aufgabe, aus Anlass der 100. Wiederkehr des Ausbruches des Ersten Weltkrieges, sich anhand von Originalquellen in Form von Tageszeitungen aus der Zeit, der zeitgenössischen Kriegschronik einer evangelischen Volksschule, dem Tagebuch eines Zeitgenossen, einer städtischen Kriegsakte zur Lebens- und Futtermittelversorgung und einem sogenannten Heldenbuch die Sichtweisen, Stimmungen und Auffassungen der Menschen einer Großstadt untersuchen und interpretieren. Dabei wurden Lupen, Transkriptionslisten und Entzifferungshilfen verwendet. Die Ergebnisse werden dann im Unterricht im Kurs präsentiert und besprochen.