Eine Seefahrt, die ist lustig…- meine Erlebnisse auf dem Ijsselmeer

2018-09-20 19:48

Vom 10.09. bis zum 14.09.2018 waren meine Stufe und ich auf Klassenfahrt. Es sollte nach Holland gehen, genauer auf das Ijsselmeer.

 

Dort hatte jede Klasse ein Segelschiff, um damit dann auch das Segeln zu erlernen.

 

Tag 1

Zu allererst sollte es am Meinerzhagener Bahnhof (ZOB) schon um 04:30 Uhr losgehen, also quasi noch mitten in der Nacht. Schließlich fuhren wir dann aber ''erst'' um 05:00 Uhr morgens los. Meine Klasse (9D) fuhr mit der 9A in einem Bus.  Doch für uns ging es nicht direkt zum Hafen, zuerst mussten wir die 9A in Harlingen absetzen. Um ca 10:15Uhr waren wir dann auch in Harlingen und konnten dort an Bord gehen.

 

 

Unser Schiff war die „Averechts“. Es war groß und sehr sauber, jedoch hatten meine Mitbewohner und ich ein Problem: Unsere 4-er Kajüte hatte die Fläche von gerade mal 4 m². Da kommt man sich nahe!  Also mussten wir uns sehr einengen und kamen uns nahe.

 

Das Segeln ging dann auch schon bald los, um ca. 12:00 Uhr segelten wir ab und ich war im Groß-Segel-Team. Wir mussten das Hauptsegel setzen und befestigen. Das klingt leicht, jedoch ist es anstrengender, als man meint.  Wir mussten an einer Kurbel das Segel hochziehen: Zwei Schüler drehten an der Kurbel und ein Schüler musste das Seil im Auge behalten, damit es sich nicht verknotet. Wir können aber nicht alles falsch gemacht haben, denn abends legten wir sicher in Oudeschild auf Texel an. Darüber waren alle recht froh, denn der eine Teil war seekrank, der andere durchfroren. Immerhin hatten wir starken Wind. Abends durften wir den Ort erkunden. Für mich ging es jedoch zuerst in die Küche, denn mein Kochteam war am Montag dran mit Kochen. Auch das gehört zu der Ijsselmeerfahrt: Die Schüler kochen selber.

 

Wir kochten einen Nudelauflauf, der im Endeffekt allen schmeckte.  Später durften wir doch noch in die Stadt gehen, mussten aber um 22:00 Uhr wieder da sein, da es Hafen-Regel ist, um 22:00 Uhr auf seinem eigenen Schiff zu sein.

 

Tag 2

Der erste Tag war vorüber und wir starteten in den zweiten Tag. Es wurde um 9:00 Uhr gefrühstückt, wir putzten das Deck, machten den Spüldienst und setzten wieder mal die Segel.  An diesem Tag hatten wir bis zu Windstärke sieben mit einer Geschwindigkeit von bis zu 60 km/h. Doch auch, wenn wir „vom Winde verweht“ waren, hielten alle sich tapfer auf der Reling.

 

 

Die Zeit an Bord schlugen meine Klasse und ich tot, indem wir unter Deck Musik hörten oder Spiele wie ''Werwolf'' oder ''Durak'' spielten. Speziell Patrick, Joel und ich spielten fast den ganzen Tag Karten, ob es Nacht war oder ob es stürmte. Unser Heimathafen war an diesem Abend der schöne Ort Medemblick. Das Essen am zweiten Abend war ebenfalls lecker, es gab Spaghetti mit Soße und es hat uns allen geschmeckt. So ging auch der zweite Tag vorüber und wir waren froh, ins Bett gehen zu können.

 

Tag 3

Am dritten Tag war es so gut wie windstill. Trotzdem setzten wir alle gemeinsam die Segel. Es sollte für uns nach Makkum gehen. Jedoch entschlossen wir uns, vor dem Landgang noch einmal zu ankern und schwimmen zu gehen. Einige „Todesmutige“ sprangen ins eiskalte Wasser. Glücklicherweise kamen auch alle wieder heraus. Vor dem Anlegen und generell durften wir in das sogenannte Klüternetz klettern, ein Netz am Rande des Schiffes, in dem man quasi direkt über dem Meer segelt. Einige Verrückte verbrachten dort mehr Zeit als sonstwo- natürlich immer mit Schwimmwesten bekleidet.  In Makkum trafen wir die Parallelklasse, neben denen wir ankerten. Leider kam es beim Abendessen zu einem kleinen Unfall. Wie es zu der kurz brennenden Pfanne kam, bleibt besser unerwähnt… Da aber ein Teil der ausgehungerten Klasse sowieso anstelle von Nudeln mal Pizza oder Döner essen wollte, ließ sich das Problem lösen und es musste keiner hungrig ins Bett gehen. Wenn doch, war er selber schuld. Ein Highlight war der traumhafte Sonnenuntergang, der uns für vieles entschädigte.

 

 

Tag 4

An Tag 4 nahmen wir wieder Kurs auf- und zwar zurück nach Harlingen. Es war uns lieber, bereits abends am Abfahrtshafen zurück zu sein, denn am Freitag wäre dies recht stressig geworden.

Joel, Patrick und ich gingen direkt vom Schiff in die Stadt, um unseren Süßigkeiten-Vorrat wieder aufzufüllen. Glücklicherweise waren wir direkt im Binnenhafen von Harlingen mit Sicht auf den nächsten Supermarkt.

 

 Tag 5

Der fünfte Tag war der stressigste von allen. Abreisetag eben! Wir standen auf, frühstückten und mussten das ganze Schiff putzen- quasi klar Schiff machen. Um 13:00 Uhr sollte unser Bus dann eigentlich ankommen, aber er hatte etwas Verspätung. Eine Stunde später ging es dann zurück ins schöne Sauerland.

 

Wir holten noch schnell die 9C ab und dann sollte es auch nach Meinerzhagen gehen. Ankunft in Meinerzhagen war dann gegen halb neun- und alle waren müde und wollten einfach nur nach Hause.

 

Zusammen gefasst waren diese fünf Tage unglaublich schön! Wir haben viel erlebt und viel gesehen. Klar gab es auch Momente, in denen wir einfach nur nach Hause wollten, aber im Endeffekt war es meiner Meinung nach die beste Klassen-/Stufenfahrt, die ich je hatte- und absolut eine Reise wert!

 

 

 

Text: Lindi Latifi (Klasse 9D)

Fotos: Frau Wnuk

Zurück