Nicht mehr aktiv am EGM: Frau Faulenbach
13.02.2019 17:49
Kurz vor Ende des Schulhalbjahres wurde Frau Faulenbach in den Ruhestand verabschiedet. Sie hat viele Jahre den Fachbereich Englisch geprägt, einige Klassen erinnern sich noch an die Fahrten aufs Ijsselmeer mit ihr und Herrn Baumann. Hier stellt sie sich den Fragen des Presseteams.
Welche Fächer haben Sie unterrichtet?
Englisch und Sport
Wie viele Jahre haben Sie insgesamt unterrichtet? Und wie viele davon an unserer Schule?
26, alle am EGM, ich habe sogar einen Teil meiner Ausbildung als Referendarin am EGM gemacht.
Was war Ihre schönste Erfahrung im Lehrerberuf?
Wenn Schüler, egal wie groß oder klein das Talent für die Sache war, mit viel Engagement ihre persönlichen Ziele erreicht haben und vielleicht weiter gekommen sind, als sie vorher gedacht haben.
Was machen Sie jetzt nach Ihrer Pensionierung?
Meinem Hobbies nachgehen, also den Garten pflegen und gestalten, reisen, soziale Kontakte pflegen, die während der Arbeitszeit vernachlässigt wurden, und … mal sehen, was sich ergibt.
Welche Ziele haben Sie für Ihre Zukunft nach dem Schuldienst?
Gesund werden und dann gesund bleiben.
Warum sind Sie froh darüber, Lehrerin gewesen zu sein?
Ich habe jungen Menschen in ihrer Ausbildung und vielleicht auch menschlich zur Seite stehen können (wenn sie dies wollten und zugelassen haben), Einigen vielleicht Mut zusprechen können, dass Motivation und Zielstrebigkeit kein Grund zum Schämen sind, mit der Einführung und Etablierung der Sprachenzertifikatsprüfungen (Cambridge) eine, wie ich finde, schöne und wichtige Erweiterung des Faches Englisch erreicht.
Inwiefern hat sich der Unterricht in den Jahren, in denen Sie unterrichtet haben, verändert?
Ziele, die früher selbstverständlich waren, z.B. Selbständigkeit. Kritikfähigkeit, Teamgeist, die Fähigkeit, das eigene Tun zu strukturieren und auf ein Ziel hin zu arbeiten, müssen heute mehr gefördert werden.
Auf welche Weise haben sich die Schüler verändert?
Manche Schüler sind leider distanzlos geworden, was das Miteinander in der Schule erschwert, weil sie ihre Grenzen nicht kennen und Grenzen auch nicht anerkennen wollen. Zum Glück gibt es auch ganz viele Schülerinnen und Schüler, die akzeptieren, dass Lehrerinnen und Lehrer eigentlich gemeinsam mit ihnen am selben Ziel arbeiten.
Welche 3 Eigenschaften sind Ihrer Meinung nach die wichtigsten, die ein Lehrer/eine Lehrerin haben muss?
Humor, die Fähigkeit, sich auch mal wieder in die Schülerrolle zu versetzen, Wissen
Wollten Sie schon immer Lehrerin werden?
Ich hatte in meiner Familie gute Vorbilder. Mein Vater war Schulleiter und hat mir sehr früh vermittelt, welche Tugenden und Pflichten Lehrer haben, aber auch, welche Freude der Beruf bringt. Meine Mutter war Grundschullehrerin und von ihr lernte ich, wie unterschiedlich junge Menschen sind und wie schwer, aber auch wie lohnend es ist, sich mit jeder einzelnen Persönlichkeit auseinanderzusetzen.
Was ist, aus Ihrer Sicht, das Beste an Ihrem Beruf?
Die Vielfalt.
Was würden Sie gerne verändern?
Da gibt es viele Ansätze. Manches liegt in der veränderten Gesellschaft begründet, manches in den jeweiligen beteiligten Personen.
Wenn Sie auf Ihre Zeit als Lehrerin zurückblicken: Mit welchen drei Worten würden Sie sie beschreiben?
Viel Arbeit, Lachen, Überraschungen
Wie waren Ihre ersten Jahre als Lehrerin für Sie?
Sehr anstrengend. Ich habe viele Nächte durchkorrigiert und stellte fest, dass Ferien nur in den Sommerferien wirklich Ferien waren.
Wohin ging Ihre schönste Klassenfahrt?
Ijsselmeer
Was konnte man bei Ihnen "fürs Leben" lernen?
Das müsste man eigentlich meine Schülerinnen und Schüler fragen. Hoffentlich habe ich Ehrlichkeit und Zielstrebigkeit, aber auch Optimismus und Zuversicht vermittelt.
Welches Buch würden Sie angehenden Lehrerinnen und Lehrern empfehlen (und warum)?
"Educated" von Tara Westover (dt.: "Befreit: Wie Bildung mir die Welt erschloss"). Man lernt: Es geht immer noch schlimmer, man kommt aber aus den schlimmsten Situationen dank guter Unterstützung auch raus, wenn man hart arbeitet und unbedingten Willen zeigt.
Was sollte ein Lehrer/eine Lehrerin Ihrer Meinung nach immer dabeihaben?
Taschentücher.
Hatten Sie ein Vorbild?
Meine Eltern, siehe oben.
Würden Sie etwas an Ihrer Vergangenheit ändern wollen, wenn Sie es könnten? Wenn ja, was?
Ich hatte so viel Glück in meinem Leben, da wäre es vermessen, noch mehr zu wollen. Aber sicher habe ich auch Menschen verletzt, wenn auch ohne es zu wollen.
Was können Sie besonders gut?
Organisieren und strukturieren, Englisch, aber Sprachkompetenz ist leider vergänglich, wenn sie nicht täglich trainiert wird.
Auf welche 3 Dinge können Sie in Ihrem Leben nicht verzichten?
Meinen Mann, unseren Garten, unser gemeinsames Lachen über verrückte Dinge.
Was möchten Sie selbst gern noch lernen?
Geduld.
Welche Frage würden Sie gern gestellt bekommen? Und wie lautet Ihre Antwort darauf?
Frage: Was ärgert Sie?
Antwort: Wenn Menschen ihre Fähigkeiten überschätzen und meinen sie hätten die Welt erfunden.
Was ist Ihr Lebensmotto?
My home is my castle.